Vor
einigen Tagen wurde ich informiert, dass am Montag, 10.00 h, eine Sitzung mit
der UEFA-Delegation stattfinde, Platzwart Biedermann solle auch aufgeboten
werden. - Alarmstufe null, dachte ich.
Als ich auf dem Neufeld ankam, waren 3 Bernerinnen, Charly Rubli vom SFV,
und Beat Biedermann zu sehen - wie schon gesagt - nichts Tragisches.
Als ich dann aber in den Presse-Container trat, musste ich kurz um meinen
Atem ringen: Alle Schiedsrichterinnen, von jedem Team min. 2 Vertreter, die
UEFA-Delegation und die bereits Erwähnten füllten den Raum
vollumfänglich.
Vorschriften, Platzverhältnisse, Dress-Abgleichungen mit Gegner und
Schiedsrichtern, Kabinen unter die Lupe nehmen, wieder Vorschriften.
Tja, danach war mein so vorfreudiger Tag dahin. Ab hinter den Computer,
Fahnen aufhängen, Spielerinnen-Listen nachrennen, elektronische
Auswechseltafeln abgeben, usw. und so fort. Dazu kam natürlich noch die
Nervosität für den Abend: einerseits, ob wir alles glatt über die Bühne
bringen - andererseits, ob es Bern gegen Arsenal packt.
Der ersten Begegnung Wroclaw (POL) gegen Tel-Aviv (ISR) wohnten etwa
70 Zuschauer bei, und ich durfte Bodyguard spielen, dass ja niemand ohne
Berechtigung sich in den Gängen aufhielt.
Unsere Herren-Spieler, die plötzlich nicht mehr in Kabine 1 sondern 9
eingeteilt waren, hatten sichtlich Mühe, diese zu finden. Auch das Schild
an den Toiletten, das klar beide Toiletten als Frauen-WC deklarierte mit
"For players only" wurde anfangs erstaunt zur Kenntnis genommen
und selbst die Neufeld-Eingefleischten, wussten sich kaum mehr zu helfen,
wo denn sonst ihrer Notdurft Abhilfe geleistet werden konnte, obwohl direkt
vor dem Eingang zu den Kabinen Toiletten-Container stehen. Tja, Vorschrift
ist Vorschrift, die UEFA hat dem Neufeld einen klaren Stempel aufgedrückt.
Zum Schlagerspiel Arsenal FC vs. FC Bern Frauen war die Tribüne
erfreulicherweise ziemlich voll (ca. 800 Zuschauer!): Merci all den
Vereinen für ihre moralische Unterstützung (in alphabetischer Reihenfolge
und nicht auf Vollständigkeit beruhende Auflistung): FC Alterswil, FC
Ostermundigen, FC Malters, FC Schwerzenbach, FC Zollikofen, FC Zuchwil! Das
war wirklich toll, dass ihr gekommen seid! Auch dem SC Worb und dem FC
Zollikofen ein Riesen-Merci, die geholfen haben, die Ballgirls zu stellen!
Der Tele-24 Kameramann stellte sofort fest: "Was, de Beni
Turnheer isch au da? - Und was macht dänn d'Therese Nadig da?" Tja,
wohl zu jung, um zu wissen, dass Maite Nadig einmal selbst Fussball
gespielt hat (ausserdem eine gute Kollegin unserer
Super-Europacup-Organisatorin Christine Miller - merci Chrigel, hesch e
Wäuts-Job gmacht!!!).
Mit Herzblut habe ich die Schlagerpartie, die eine deutliche
Niveau-Steigerung zum Startspiel aufwies, verfolgt. Und so sehr ich auch
betete, dieses 0:0 in die Pause mitnehmen zu können, so brutal - wenn auch
wirklich verdient - war die 1:0-Führung in der 46. Minute. Ein kleiner
Dämpfer, hatte doch der Gastgeber bis dahin keine wirklich echte
Torchance.
Schlussendlich ging das Spiel - für mich zu klar - mit 4:0 Toren verloren.
Viele Zuschauer meinten zwar, es hätte höher ausfallen können, aber -
liebe Fachleute - , speziell ich gehe davon aus, dass unsere Torhüterin
einige Chancen zu vereiteln im Stande ist.
Allerdings hat Arsenal deutlich demonstriert, dass bereits der
Leistungsabfall einer Berner Spielerin bereits reicht, beliebig kombinieren
und den Gegner laufen lassen zu können.
Die Angabe von Arsenal, lediglich 2 x wöchentlich zu trainieren, lässt
vermuten, dass dies ein klares Missverständis der Frage gewesen sein
musste (oder der Antwort?). Solche Kombination wie am Schnürchen bekommt
man nicht in 2 Einheiten pro Woche hin, auch wenn man 12
Nationalspielerinnen div. Länder in seinen Reihen verzeichnet...
Der 1. Spieltag ist zu Ende, und es macht den Anschein, dass sich wie in
den anderen drei bereits
ausgetragenen Runden, eine klare Tendenz bestätigt: Bisher haben alle
Gruppensieger mit 9 Punkten gewonnen.
Alle Zweitplatzierten wiesen 6 Punkte auf - nun ist einfach die Frage, ob
der FC Bern dieses kräfteraubende Spiel bis zum Mittwoch gut verdauen
kann, um Wroclaw zu schlagen, um auf den 2. Platz vorzurücken.
Wir jedenfalls würden uns SEHR freuen, wenn Sie uns wieder tatkräftig
unterstützen.
Es war wirklich ein tolles Gefühl, vor fast voller Tribüne spielen zu
dürfen.
In diesem Sinne: Bis bald und gute Nacht!
Dienstagnacht, 02.10 h.
Jacqueline Schweizer, TL
Medienberichte
vom 1. Spieltag:
Der Bund
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des Zeitungsberichtes
Berner Zeitung (mit Vergleich
der Torschützenkönniginnen)
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des Zeitungsberichtes
Medienberichte im Vorfeld:
Der Bund (28.09.2001)
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- pdf-Datei des Zeitungsberichtes
Berner Zeitung (29.09.2001)
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NZZ (29.09.2001)
- Textversion
- pdf-Datei des Zeitungsberichtes
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