st/is. Der SFV-Instruktor Simon Steiner, früher aktiver Fussballer bei Burgdorf und Etoile Carouge und seit Juni Nachfolger Alex Gebharts als Frauen-Nationalcoach,
hält die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 1999 in den USA als wenig realistische Zielsetzung. Gegen den vermeintlich schwächsten Gruppengegner (Finnland)
haben die Schweizerinnen zum Auftakt auswärts durch einen Penalty in der Nachspielzeit mit 0:1 verloren. Die weiteren Widersacher, der EM-Zweite Italien sowie
EM-Teilnehmer Frankreich, sind höher einzustufen. «Gegen Frankreich steigen wir am Samstag zwar als
Aussenseiter, aber nicht chancenlos ins Spiel», sagt Steiner.
In der ersten Stärkeklasse
Die Schweizer Fussballerinnen scheinen mit ihrem Aufstieg in die erste Leistungsklasse und damit unter die besten 16 europäischen Teams in die Nähe ihrer
gegenwärtigen Leistungsgrenze gelangt zu sein. Im Rahmen der WM-Qualifikation (der Gruppenerste ist für die USA qualifiziert, der -zweite sichert sich ein
Entscheidungsspiel) geht es demnach für die Steiner-Spielerinnen vor allem darum, den Klassenerhalt zu schaffen; der Dritte ist gerettet, der Vierte und Gruppenletzte
hat mit einer Nation aus der zweiten Stärkeklasse zu stechen.
Starker Zuwachs
Der Schweizer Frauenfussball hat sich in den letzten Jahren eines starken Zuwachses erfreut. Im Hinblick auf die laufende Saison wurden beispielsweise 67 Teams
(rund 1000 Spielerinnen) neu in den Meisterschaftsbetrieb integriert - mittlerweile sind rund 10 000 aktive Spielerinnen gemeldet. Beim Schweizerischen Fussballverband
(SFV) hat man dieser Entwicklung Rechnung getragen: Der SFV stellt dem Frauen-Nationalteam ein Jahresbudget von rund 200 000 Franken zur Verfügung, was
ungefähr dem Aufwand für eine Nachwuchsauswahl bei den Männern entspricht. Der Frauenfussball schlägt sich derzeit vor allem mit zwei Problembereichen herum:
Einerseits stehen zu wenig qualifizierte Trainer zur Verfügung, anderseits reichen die vorhandenen Sportanlagen häufig nicht aus, um die Bedürfnisse abzudecken. Die
NL-A-Spielerinnen des DFC Bern, Doublegewinner der letzten Saison und seit Jahren «Marktleader», trainieren beispielsweise zweimal wöchentlich auf dem Neufeld
und absolvieren zusätzlich noch eine Laufeinheit - mangels Platz - in . . . Thun.
Das Schweizer Kader
Tor:
Sabine Lecsko (Jahrgang 1966, Bern), Kathrin Lehmann (1980, Schwerzenbach).
Verteidigung:
Mirjam Berz (1972, Bern), Ursina Capeder (1977, Bad Ragaz), Anita Lindegger (1966, Seebach), Sandra Werren (1970, Seebach), Evelyne Zimmermann
(1977, Therwil), Corina Liniger (1973, Sursee).
Mittelfeld und Sturm:
Monica Di Fonzo (1977, Sursee), Annerös Frei (1973, Sursee), Nadja Gäggeler (1978, Bern), Cornelia Gisler (1976, Malters), Sandra Kälin (1971,
Niederkirchen), Anouk Macheret (1975, Bern), Sonja Spinner (1969, Seebach), Susanne Gubler (1965, Seebach).
Coach:
Simon Steiner.
Das Rahmenprogramm
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Vorspiel um 13 Uhr zwischen den U16-Auswahlen des Kantons Bern und Zürich.
- Die Berner Sängerin Michèle Bachmann singt die Landeshymnen in Soulversion.
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Die Boygroup «Pure Pleasure» (Vorgruppe der Backstreet Boys) stellt ihre neue CD vor.
- Ankick durch die ehemalige Skirennfahrerin Heidi Zeller-Bähler.
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