«Ich habe schon als Kind immer Fussball gespielt. Solange niemand merkte, dass ich ein Mädchen bin, durfte ich problemlos mitmachen. Auch in der Schule habe ich
weitergespielt, aber auch andere Sportarten wie Leichtathletik, Landhockey und Kunstturnen betrieben. Das Schöne am Fussball ist aber, dass es mit wenig Aufwand
geht: ein Ball, vier Pullover, um zwei Tore zu markieren, und schon ist man dabei. Beim Fussball kann man ein Leben lang das Kind im Menschen immer wieder
ausleben.»
«Von andern Sportarten zurück zum Fussball bin ich mit 19 Jahren gekommen, als ich bei einem Leichtathletik-Anlass mitmachte und sah, wie auf dem Platz nebenan
Frauen Fussball spielten. Ich ging zuschauen, nahm einen Ball, jonglierte ein bisschen damit, und tatsächlich fragte mich jemand, ob ich nicht Interesse hätte,
mitzuspielen. So begann ich wieder mit Fussball. Jetzt bin ich schon in der 11. Saison beim FC Bern.»
«Goalie ist einer der interessantesten Posten im Fussball: Man trägt Verantwortung, ist aber gewissermassen der Spielverderber, weil man Tore verhindert. Das Problem
ist: Auch wenn man keinen Fehler macht, kann das Spiel mit einer 0:1-Niederlage enden. Grundsätzlich sind aber zehn Mitspieler auf dem Feld, die 90 Minuten Zeit
haben, um ein Tor zu schiessen.»
«Mit den Frauen des FC Bern bin ich dreimal Schweizer Meister und viermal Cupsieger geworden. Seit fünf Jahren bin ich auch in der Nationalmannschaft. Leider ist
die Weltmeisterschaft 1999 in den USA für uns gelaufen; wir sind in der Qualifikation ausgeschieden.»
«Ich trainiere mindestens dreimal in der Woche und spiele daneben auch in der Männermannschaft der SRG mit. Einzelne Frauen in einer Männermannschaft sind kein
Problem. Aber die Frauen-Nationalmannschaft hätte kaum eine Chance gegen eine Drittliga-Männermannschaft, Männer sind körperlich stärker. Wir spielen ab und zu
gegen A- oder B-Junioren. Je nachdem, wie weit sie in ihrer körperlichen Entwicklung sind, können wir sie schlagen oder kommen unter die Räder.»
«Mit dem Spott ist es besser als auch schon, der Witz vom Trikottausch ist nicht mehr topaktuell. Natürlich gibt es immer noch Leute, die das Klischee von unattraktiven
Frauen, die sich gegenseitig ans Schienbein treten, pflegen. Wer so denkt, sollte sich vielleicht einmal ein Spiel anschauen. Klar gibt es unter uns auch einzelne Lesben.
Das stört mich nicht, mich stört, wenn die Medien den Frauenfussball auf dieses Thema reduzieren.»
«Ich bin ein Fussball-Fan. Wenn ich Zeit und Geld hätte, würde ich sicher zur Weltmeisterschaft nach Frankreich fahren. Weil das nicht möglich ist, werde ich statt
dessen viele schöne Sommerabende vor der Fernsehkiste vergeuden.»
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