Susanne Gubler, Trainerin des DFC Bern, hat ein Luxusproblem: «Mir wären weniger als acht Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten Schwerzenbach lieber -
dieses Polster ist bequem und gefährlich zugleich.» Die Bernerinnen dominieren in der NL A deutlich und streben neben dem Meistertitel den siebten Cupsieg in Folge
an.
Berner Überlegenheit
Die Berner Überlegenheit spiegelte sich auch beim Hallenmasters in der Wankdorfhalle. Ein ungefährdeter 8:2-Sieg im entscheidenden letzten Spiel gegen Malters
sicherte den, dieses Jahr ihr 30-jähriges Bestehen feiernden, Stadtbernerinnen den Titelgewinn. Die Gastgeberinnen überzeugten mit ihrer feinen Technik und ihrem
schnellen Kombinationsspiel - nur Sursee vermochte Bern in der Vorrunde eine (folgenlose) Niederlage beizufügen.
Härtere Gegenwehr wäre wohl einzig vom deutschen Meister und Cupsieger FFC Frankfurt zu erwarten gewesen, doch wegen eines verschobenen
Meisterschaftsspiels schickte der deutsche Meister die zweite Mannschaft, die nur eine untergeordnete Rolle zu spielen vermochte.
Lockerer Turniersieg
«Ich hatte insgesamt mehr Gegenwehr erwartet», sagte Goalie Janine Chamot, die vom Hallenfussball sehr angetan ist, «weil ich in der Halle viel zu tun habe». Die
ehrgeizige 16-Jährige träumt dieses Jahr vom «Double» und möchte sich auch bei der U-18-Nationalmannschaft als Stammtorhüterin durchsetzen.
Mit ihren 16 Jahren entsprach Janine Chamot dem Altersdurchschnitt der insgesamt sehr jungen Spielerinnen. Torschützenkönigin wurde mit 13 Treffern die erst
14-jährige Lara Dickmann aus Sursee. Beim DFC Bern ist die Mischung laut Trainerin Susanne Gubler ideal, sowohl vom Alter als auch von der Technik her. Mit einem
Durchschnittsalter von knapp 22 Jahren gehörten die Bernerinnen am Hallenmasters zu den älteren Teams.
«Die Saisonvorbereitung verlief bisher optimal, wir haben viel im konditionellen und mentalen Bereich gearbeitet», sagte Gubler. In der letzten Saison hätten sie infolge zu
vieler Unentschieden den Meistertitel verpasst, das soll sich in dieser Spielzeit nicht wiederholen.
«Wir sind ziemlich beschäftigt, die Vorbereitung ist hart», bestätigt Torhüterin Janine Chamot. Dies belegt auch die Tatsache, dass die Frauen des DFC Bern nach dem
Gewinn des zweitägigen Hallenturniers bereits am nächsten Tag wieder zum Training erscheinen mussten. Mehr als ein kurzer Besuch der Festwirtschaft lag also nicht
drin.
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