Haben Sie schon jemals davon gehört, dass sich Fussballspieler im Internet per E-Mail bei einem Verein bewerben? Nun, Nadia Gäggeler tat es - und hat es bis heute
nicht bereut. Mit dem Ziel Amerika vor Augen durchforstete die damalige Spielerin des DFC Bern vor gut einem Jahr die Homepages verschiedenster
College-Mannschaften im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Das Resultat der Suche hiess New Hampshire
Ravens, ein College-Team aus Rindge, einer Kleinstadt, irgendwo im Nordosten der Vereinigten Staaten gelegen.
«Ausschlaggebend war zum einen die Schule und zum anderen die Tatsache, dass
die Ravens in der zweithöchsten Klasse spielen - ich hatte keine Vorstellung
vom dortigen Niveau und wollte sicher sein, spielen zu können», begründet die
Münsingerin heute ihre damalige Wahl.
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Glücksnummer 13:
Fussballerin Nadia Gäggeler fand
sich in Amerika schnell zurecht.
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Eindrückliche Bilanz
Zwar wird gemäss Gäggeler in den USA viel körperbetonter und kämpferischer gespielt als in Europa, doch dass sie mithalten konnte, merkte die 20jährige schnell. Als
sie vor etwas mehr als zwei Wochen, nach Abschluss der Saison (die Meisterschaft dauert nur von August bis Dezember), nach Hause flog, hatte sie die Auszeichnung
zur drittbesten Ausländerin der zweithöchsten Liga im Gepäck. Die Amerikaner, denen Sportstatistiken so sehr am Herz liegen, müssen Nadia Gäggeler ganz einfach gut
finden - die 13 Tore und acht Assists, die 1,55 «points per game», die sie in den 22 Partien gebucht hat, sprechen eine eindrückliche Sprache.
Schule und Fussball
Am 19. Januar wird die ehemalige Nationalspielerin, das Engagement in Übersee kostete vorübergehend den Platz im Nationalteam, wieder über den grossen Teich
fliegen. Bis im Sommer stehen dann die Schule und das tägliche Training auf dem Programm. In eineinhalb bis zwei Jahren soll dann der Abschluss im Fach
«Management» erfolgen. Für den Grossteil der täglichen Kosten kommt das College auf.
Nach den Stationen Münsingen und Bern hat Gäggeler ihrer Meinung nach einen weiteren Schritt nach vorne gemacht: «Ich habe mich dort nicht nur sportlich, sondern
auch persönlich weiterentwickelt», zieht sie ein positives Fazit ihrer Zeit in den USA. Tatsächlich scheint Nadia Gäggeler im Internet gefunden zu haben, wonach sie
gesucht hatte.
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