SPORT 25.05.2000
Im Rennen um den Meisterschaftstitel sind die Frauen aus Bern (einer Unterabteilung des FC Bern) auf einen Ausrutscher von Schwerzenbach angewiesen, drei Runden vor Saisonschluss beträgt der Rückstand der Bernerinnen einen Punkt. Im Cupfinal trafen also «die zwei besten Teams der Schweiz» aufeinander, wie es Mirjam Berz ausdrückte, nicht allzu erstaunlich also, dass die Begegnung nach 90 Minuten plus Verlängerung immer noch nicht entschieden war; in der Meisterschaft haben sich die beiden Teams ebenfalls zweimal Remis (1:1) getrennt.
Drei sehenswerte Treffer
In der 119. Spielminute schien das Endspiel beim Stand von 3:2 für den FC Bern endgültig entschieden, doch eine Minute vor Abpfiff gelang den Zürcherinnen der 3:3-Ausgleich. Der FC Schwerzenbach beanspruchte im Cupfinal viel Glück: Den ersten ihrer drei Treffer verdankten sie einem unhaltbar abgefälschten Freistoss, beim zweiten Tor wurde aus einer Flanke ein Sonntagsschuss. Der dritte Erfolg gelang Schwerzenbach nach einer Ecke, die ansonsten wenig beschäftigte Schlussfrau Bossi machte bei diesem Gegentreffer einen unglücklichen Eindruck.
«Um so schöner, dass Bossi im Penaltyschiessen mit zwei abgewehrten Elfmetern doch noch zur Matchwinnerin wurde», freut sich Betreuerin Miller. Im Gegensatz zu ihren Kontrahentinnen gelangen den Titelverteidigerinnen drei sehenswert herauskombinierte Treffer. Für Captain Mirjam Berz ist der Cupsieg auch deshalb so wertvoll, weil er trotz Generationenwechsel im Team gelang. Den sechsten Cupsieg in Folge werden die Berner Spielerinnen in bester Erinnerung halten, ebenso die 40 nach Effretikon mitgereisten Fans. Indiz dafür ist die Tatsache, dass die frohgelaunte Gesellschaft erst in den frühen Morgenstunden mit dem Car wieder in Bern eintraf.
FC Bern - Schwerzenbach 3:3 (1:0); 4:2 nach Pen.
Eselriet (Effretikon ZH). - 740 Zuschauer. - SR Sutter. - Tore: 18. Zutter 1:0. 70. Helminger 1:1. 76. Mettler 1:2. 79. Gaillard 2:2. 92. Macheret 3:2. 119. Mettler 3:3.
FC Bern:
Bossi; Wenger, Vonlanthen, Berz, Wyttenbach; Zutter (118. Binswanger), Liniger (65. Comte), Gäggeler, Meyer; Gaillard, Macheret (116. Hänni).