SPORT  13.06.2000

Frauenfussball Cup-Final
Meister FC Bern ist auch Cupsieger
Mit 2:0 gewannen die Frauen des FC Bern den Cupfinal gegen Schwerzenbach und damit zum vierten Mal das Double.  
*Peter Russenberger
Als Meister stehen die Frauen des FC Bern schon seit dem 16:1-Kantersieg gegen Rapid Lugano fest. Mit dem 2:0-Sieg im Cupfinal gegen den NLA-Vierten Schwerzenbach gewannen die Spielerinnen des Trainertandems Susanne Gubler und Jacqueline Schweizer nun das sechste Double der 30-jährigen Vereinsgeschichte. Mit dem Jubiläumsspiel gegen Erzrivale Seebach (Sonntag 12.00 Uhr Sportplatz Wyler) wird die Traumsaison abgeschlossen. Sage und schreibe 17 Siege (Torverhältnis 72:10) in der laufenden Saison und 5 Erfolge (18:2) im Cup sind die stolze Bilanz des FC Bern Frauen.


Foto von «KEYSTONE»
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Miller - die gute Seele
Mütter des Erfolgs sind Cheftrainerin Susanne Gubler und Assistentin Jacqueline «Jacky» Schweizer. Auch Pflegerin Christine Miller, die mit der Cheftrainerin das Thuner Fitnesscenter Fitness Life betreibt, darf sich ein grosses Stück vom Double-Kuchen abschneiden. Christine, die gute Seele, ist im Jahre 1991 vom FC Bad Ragaz in die Bundeshauptstadt gekommen. Bei Ragaz hat Christine Miller noch die Muskeln der Fussball spielenden, zweifachen Ski-Olympiasiegerin Marie-Therese Maite Nadig geknetet.
Christine Miller, die bei Bern auch für die Statistik und die Pressebetreuung zuständig ist, stellt klar, dass Frauen- und Männerfussball zwei verschiedene Schuhe sind: «Männer haben viel mehr Kraft in den Zweikämpfen und bei der Schussabgabe, Frauen sind ausdauernder und laufen dementsprechend viel mehr und haben auch bezüglich Kreativität und Intuitivität Vorteile». Weil weniger Kraft im Spiel ist, seien Frauen, wenn der Fitnessstand stimmt, auch viel weniger verletzungs-anfällig, verrät die erfahrene FC Bern Frauen-Pflegerin. Cheftrainerin Susanne Gubler wird die Bundeshauptstadt mit dem Double-Triumph in der Tasche Richtung Zürich verlassen. Beim NLB-Verein FC Winterthur wird die SFV-Instruktorin hauptamtlich im Nachwuchssektor tätig.

Führung durch Comte
Beim Schweizer Cupfinal in Rapperswil war Fabienne Comte in der 40. Minute nach einem schönen Angriff für den Führungstreffer besorgt. Teamcaptain Mirjam Berz gelang es, das Skore in der 67. Minute mit einem sicher verwandelten Foulpenalty zu erhöhen. «Für mich ist es traumhaft schön gewesen, den 14. Cupsieg mit dem verwandelten Penalty sicherzustellen», freute sich die als beste Spielerin auf dem Platz bezeichnete Abwehrchefin. Den unwahrscheinlichen Erfolg in der Traumsaison 1999/2000 führte die 27-jährige Lehrerin auf die hervorragende Arbeit des gut harmonierenden Trainergespanns zurück. «Die beiden haben es verstanden, neben den erfahrenen Leistungsträgerinnen talentierte Nachwuchsspielerinnen einzusetzen», lobt die 21-fache Nationalspielerin. Das Gemisch und die Ausgeglichenheit sei eines der Erfolgsgeheimnisse des diesjährigen Höhenflugs gewesen, verät Mirjam Berz. «Ich bin stolz, Captain dieser erfolgreichen Mannschaft zu sein». Von einem Abstecher ins Profilager bei einem ausländischen Verein will Berz jedoch nichts wissen. «Ich will meine gesammelten Erfahrungen weiterhin den jungen Spielerinnen vom FC Bern Frauen weitergeben», stellt die technisch gewandte Internationale klar. Dass die überragende Mirjam Berz nicht Spielerin des Jahres geworden ist, bezeichnet Cheftrainerin Susanne Gubler als Skandal.

Bern - Schwerzenbach 2:0 (1:0)

Sportplatz Lido. - 650 Zuschauer. - SR Lüthi - Tore: 40. Comte 1:0. 68. Berz (Penalty) 2:0. - Verwarnung: 75. Slater (Foul). - Bemerkung: Bern ohne Stotz (Studienreise).

Bern: Chamot; Wenger, Berz, Binswanger, Kessi (75. Schärer), Comte (84. Vonlanthen), Burger, Sommer, Meyer; Gaillard (69. Theiler), Macheret.

 

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