*Peter Russenberger
Als Meister stehen die Frauen des FC Bern schon seit dem 16:1-Kantersieg
gegen Rapid Lugano fest. Mit dem 2:0-Sieg im Cupfinal gegen den NLA-Vierten
Schwerzenbach gewannen die Spielerinnen des Trainertandems Susanne Gubler und
Jacqueline Schweizer nun das sechste Double der 30-jährigen Vereinsgeschichte.
Mit dem Jubiläumsspiel gegen Erzrivale Seebach (Sonntag 12.00 Uhr Sportplatz
Wyler) wird die Traumsaison abgeschlossen. Sage und schreibe 17 Siege (Torverhältnis
72:10) in der laufenden Saison und 5 Erfolge (18:2) im Cup sind die stolze
Bilanz des FC Bern Frauen.

Foto von «KEYSTONE»
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Miller - die gute Seele
Mütter des Erfolgs sind Cheftrainerin Susanne Gubler und Assistentin
Jacqueline «Jacky» Schweizer. Auch Pflegerin Christine Miller, die mit der
Cheftrainerin das Thuner Fitnesscenter Fitness Life betreibt, darf sich ein
grosses Stück vom Double-Kuchen abschneiden. Christine, die gute Seele, ist im
Jahre 1991 vom FC Bad Ragaz in die Bundeshauptstadt gekommen. Bei Ragaz hat
Christine Miller noch die Muskeln der Fussball spielenden, zweifachen
Ski-Olympiasiegerin Marie-Therese Maite Nadig geknetet.
Christine Miller, die bei Bern auch für die Statistik und die Pressebetreuung
zuständig ist, stellt klar, dass Frauen- und Männerfussball zwei verschiedene
Schuhe sind: «Männer haben viel mehr Kraft in den Zweikämpfen und bei der
Schussabgabe, Frauen sind ausdauernder und laufen dementsprechend viel mehr und
haben auch bezüglich Kreativität und Intuitivität Vorteile». Weil weniger
Kraft im Spiel ist, seien Frauen, wenn der Fitnessstand stimmt, auch viel
weniger verletzungs-anfällig, verrät die erfahrene FC Bern Frauen-Pflegerin.
Cheftrainerin Susanne Gubler wird die Bundeshauptstadt mit dem Double-Triumph in
der Tasche Richtung Zürich verlassen. Beim NLB-Verein FC Winterthur wird die
SFV-Instruktorin hauptamtlich im Nachwuchssektor tätig.
Führung durch Comte
Beim Schweizer Cupfinal in Rapperswil war Fabienne Comte in der 40. Minute
nach einem schönen Angriff für den Führungstreffer besorgt. Teamcaptain
Mirjam Berz gelang es, das Skore in der 67. Minute mit einem sicher verwandelten
Foulpenalty zu erhöhen. «Für mich ist es traumhaft schön gewesen, den 14.
Cupsieg mit dem verwandelten Penalty sicherzustellen», freute sich die als
beste Spielerin auf dem Platz bezeichnete Abwehrchefin. Den unwahrscheinlichen
Erfolg in der Traumsaison 1999/2000 führte die 27-jährige Lehrerin auf die
hervorragende Arbeit des gut harmonierenden Trainergespanns zurück. «Die
beiden haben es verstanden, neben den erfahrenen Leistungsträgerinnen
talentierte Nachwuchsspielerinnen einzusetzen», lobt die 21-fache
Nationalspielerin. Das Gemisch und die Ausgeglichenheit sei eines der
Erfolgsgeheimnisse des diesjährigen Höhenflugs gewesen, verät Mirjam Berz. «Ich
bin stolz, Captain dieser erfolgreichen Mannschaft zu sein». Von einem
Abstecher ins Profilager bei einem ausländischen Verein will Berz jedoch nichts
wissen. «Ich will meine gesammelten Erfahrungen weiterhin den jungen
Spielerinnen vom FC Bern Frauen weitergeben», stellt die technisch gewandte
Internationale klar. Dass die überragende Mirjam Berz nicht Spielerin des
Jahres geworden ist, bezeichnet Cheftrainerin Susanne Gubler als Skandal.
Bern - Schwerzenbach 2:0 (1:0)
Sportplatz Lido. - 650 Zuschauer. - SR Lüthi
- Tore: 40. Comte 1:0. 68. Berz (Penalty) 2:0. - Verwarnung: 75. Slater (Foul).
- Bemerkung: Bern ohne Stotz (Studienreise).
Bern: Chamot; Wenger, Berz, Binswanger,
Kessi (75. Schärer), Comte (84. Vonlanthen), Burger, Sommer, Meyer; Gaillard
(69. Theiler), Macheret.
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