SPORT  06.04.1995

Frauenfussball, Bern und Bethlehem sorgen in der NL A für Gegensätze
Meister, Cupsieger und Absteiger aus Bern?
Die Berner Teams sorgen in der höchsten Klasse der Frauenfussballerinnen für Gegensätze: Während der DFC Bern die Meisterschaft souverän anführt und im Cup den Einzug in die Halbfinals geschafft hat, steht Bethlehem vor der Rückkehr in die NL B. 
  

st. Fussballerinnen haben es mitunter nicht einfach: Die Stimmen derer, die sich gegenüber dem Frauenfussball negativ äussern, haben in den letzten Jahren zwar an Lautstärke eingebüsst, allerdings kämpfen die Spielerinnen immer noch um ein besseres Image. «Es ist nicht leicht, in der Öffentlichkeit das negative Bild zu
korrigieren», sagt Ramona Nobs, Mittelfeldspielerin des DFC Bern und des Nationalteams. Tatsache sei, dass gewissenhaft trainiert und die Sache ernst genommen werde, sagt das Talent. 

Fussballbegeisterte Familie Nobs 
Irgendeinmal, vor sechs oder sieben Jahren, habe sie sich entschlossen, dem Neufeld-Klub beizutreten. «Seither hat mich der Fussball nicht mehr losgelassen», erklärt Ramona Nobs. Letzteres ist freilich kein Zufall: Vater Martin spielte früher bei Radelfingen, Sohn Remo (26) geht noch heute für den Seeländer Drittligisten auf Torejagd, und die Töchter Ramona (NL A), Raphaela (17/erste Liga) sowie Rilana (15/Juniorinnen), fahren ins Neufeld, um im fussballerischen Bereich Fortschritte zu machen. 

Chancen auf das Double 
Der zehnfache Cupsieger DFC Bern befindet sich in dieser Saison auf gutem Weg, in der 25jährigen Klubgeschichte den sechsten Meistertitel zu gewinnen. Der
Vorsprung auf den alten Rivalen Seebach beträgt sieben Runden vor Schluss vier Pluspunkte. Den Stadtbernerinnen winkt gar die Chance, am Saisonende als
Doublegewinner gefeiert zu werden: In drei Wochen ermittelt das Team Trainerin Vreni Höheners mit den Zürcher Blue Stars einen Cupfinalisten. 
 
In Bern-West, beim DFC Bethlehem, lauten die Zielsetzungen anders. Der Ligaerhalt galt für den Aufsteiger vor dem ersten Anpfiff der Saison als oberstes Gebot. Doch mittlerweile stehen die Bernerinnen der Nationalliga B noch näher als der DFC Bern dem Meistertitel. «Im Vergleich zu früheren Jahren ist das Verhältnis zu Bethlehem viel besser geworden», sagt Ramona Nobs, die dem zweiten Berner NL-A-Klub durchaus zutraut, in der nächsten Saison wieder aufzusteigen. «Voraussetzung ist allerdings, dass das Team zusammenbleibt.»

 

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