Sa 13.09.08 FFC Bern - SC Kriens 2:3 (2:2)

Faden verloren

Der FFC Bern hat es verpasst, der Favoritenrolle gerecht zu werden und hat damit den Anschluss an die Spitze verspielt.

Die Ausgangslage war klar: Der SC Kriens verzeichnete nach vier Runden einen Punkt und zwei Torerfolge. Der FFC Bern konnte nach dem letzten 1:6-Kantersieg gegen Luwin mit gestärktem Selbstvertrauen in die Aufgabe.

Die Gastgeberinnen begannen das Spiel wenig druckvoll. So kam es, dass die Innerschweizerinnen bereits in der 6. Minute von einer Unkonzentriertheit profitieren konnten zur geschenkten, jedoch schön ausgeführten 0:1-Führung.

Die Neufeld-Equipe zeigte sich wenig beeindruckt und spielte sich wiederholt vor das gegnerische Tor. In der 21. Minute erwischte Plüss die überhastet winkelverkürzende Torhüterin mit einem strammen Flachschuss auf dem falschen Fuss zum Ausgleich. Acht Minuten später konnte Wenger - auf lehrbuchmässiges Balldurchlassen - den Ball in die Maschen setzen zur 2:1-Führung.

Die Bernerinnen spielten sich weiter in den gegnerischen 16er. Ein klarer Schubbser an Maglia blieb leider ungeahndet. Es folgte ein Nachlassen der Defensiv-Arbeit im Mittelfeld, was die Situation in der 44. Minute unterstrich: An der Seitenlinie wurde nicht konsequent attackiert, der Ball gelang überraschend in den eigenen Strafraum, wo man sich nur noch mit einem Foul zu helfen wusste - 2:2 Pausenstand auf Elfmeter..

Die Bern-Fans erhofften sich eine "Jetzt-erst-recht"-Reaktion - doch die mangelnde Aggressivität des Gastgeber-Teams enttäuschte. Wenn auch aus klarer Offside-Position, so zählte nun mal der Treffer in der 52. Minute des SC Kriens zum 2:3-Rückstand.

Die Einwechslung von Grand brachte frischen Wind; sie war es, die einen Freistoss schnell ausführte - der Heber ging nur ganz knapp daneben.

Statt sich nun an den folgenden Torvorstössen aufzubauen, vergeudeten zu viele Bern-Akteurinnen ihre Energie in nicht erfolgreiche Situationen, gaben zu früh auf, statt nachzusetzen und damit Druck aufzusetzen.

Sinnbildlich die Situation, als eine Bern-Spielerin zwei Minuten vor Spielende alleine vor der Torhüterin auftauchte und überhastet den Ausgleich vergab.

Wer so früh aufgibt, darf sich nicht wundern, dass die Partie 38 Minuten vor Spielende entschieden ist... 

Die Bernerinnen können nun im nächsten Spiel zeigen, wie viel Moral und Winner-Mentalität im Team steckt: Samstag, 20. Sept., 18h gegen Tabellenführer FC Zürich Frauen.

 

Stadion Neufeld. 70 Zuschauer. 
SR:
SR: Misic Nicolas
SRA1: Lehmann Laurent
SRA2: Guinnard Céline

Tore: 06.
0:1, 21. Plüss 1:1, 29. Wenger 2:1, 52. Elfmeter 2:3

Bern: Chamot; Wenger, Röthlisberger, Berz, Fellay (80. Rivero); Plüss, Hauser, Schärer, Moser (60. Grand); Schäpper, Maglia

Bemerkungen: Bern ohne Maendly und Jovanovic (verletzt). Nicht zum Einsatz gekommen: Lombriser, Schenker und Wunderlin.
 

 

 

 

home | email | letzte Änderung 14.09.08