Faden
verloren
Der
FFC Bern hat es verpasst,
der Favoritenrolle gerecht zu werden und hat damit den Anschluss an die
Spitze verspielt.
Die
Ausgangslage war klar: Der SC Kriens verzeichnete nach vier Runden einen
Punkt und zwei Torerfolge. Der FFC Bern konnte nach dem letzten
1:6-Kantersieg gegen Luwin mit gestärktem Selbstvertrauen in die Aufgabe.
Die Gastgeberinnen begannen das Spiel wenig druckvoll. So kam es, dass die
Innerschweizerinnen bereits in der 6. Minute von einer Unkonzentriertheit
profitieren konnten zur geschenkten, jedoch schön ausgeführten
0:1-Führung.
Die Neufeld-Equipe zeigte sich wenig beeindruckt und spielte sich
wiederholt vor das gegnerische Tor. In der 21. Minute erwischte Plüss die
überhastet winkelverkürzende Torhüterin mit einem strammen Flachschuss
auf dem falschen Fuss zum Ausgleich. Acht Minuten später konnte Wenger -
auf lehrbuchmässiges Balldurchlassen - den Ball in die Maschen setzen zur
2:1-Führung.
Die Bernerinnen spielten sich weiter in den gegnerischen 16er. Ein klarer
Schubbser an Maglia blieb leider ungeahndet. Es folgte ein Nachlassen der
Defensiv-Arbeit im Mittelfeld, was die Situation in der 44. Minute
unterstrich: An der Seitenlinie wurde nicht konsequent attackiert, der
Ball gelang überraschend in den eigenen Strafraum, wo man sich nur noch
mit einem Foul zu helfen wusste - 2:2 Pausenstand auf Elfmeter..
Die Bern-Fans erhofften sich eine "Jetzt-erst-recht"-Reaktion -
doch die mangelnde Aggressivität des Gastgeber-Teams enttäuschte. Wenn
auch aus klarer Offside-Position, so zählte nun mal der Treffer in der
52. Minute des SC Kriens zum 2:3-Rückstand.
Die Einwechslung von Grand brachte frischen Wind; sie war es, die einen
Freistoss schnell ausführte - der Heber ging nur ganz knapp daneben.
Statt sich nun an den folgenden Torvorstössen aufzubauen, vergeudeten zu
viele Bern-Akteurinnen ihre Energie in nicht erfolgreiche Situationen,
gaben zu früh auf, statt nachzusetzen und damit Druck aufzusetzen.
Sinnbildlich die Situation, als eine Bern-Spielerin zwei Minuten vor
Spielende alleine vor der Torhüterin auftauchte und überhastet den
Ausgleich vergab.
Wer
so früh aufgibt, darf sich nicht wundern, dass die Partie 38 Minuten vor
Spielende entschieden ist...
Die
Bernerinnen können nun im nächsten Spiel zeigen, wie viel Moral und
Winner-Mentalität im Team steckt: Samstag, 20. Sept., 18h gegen
Tabellenführer FC Zürich Frauen.
Stadion
Neufeld.
70 Zuschauer.
SR: SR: Misic Nicolas
SRA1: Lehmann Laurent
SRA2: Guinnard Céline
Tore:
06.
0:1, 21. Plüss 1:1, 29. Wenger 2:1, 52. Elfmeter 2:3
Bern:
Chamot; Wenger, Röthlisberger, Berz, Fellay (80. Rivero); Plüss,
Hauser, Schärer, Moser (60. Grand); Schäpper, Maglia
Bemerkungen:
Bern ohne Maendly und Jovanovic (verletzt). Nicht zum Einsatz gekommen:
Lombriser, Schenker und Wunderlin.
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