FC
Bern |
Chamot;
Kessi (75. Bossi), Schärrer, Thomet, Zufferey (60. Plüss); Comte, Berz, Häuptle,
Wenger; Theiler, Grand
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Verfasserin: Meret Wenger
Nur
eine Woche nach dem Auftaktspiel gegen Ruggell-Liechtenstein durfte der FC
Bern Frauen schon wieder zu einem Heimspiel antreten. Die Gäste kamen
diesmal aus dem Tessin angereist. Für Lugano war es der erste Ernstkampf
der Saison. Den Vorteil, schon im Wettkampfrhythmus zu stecken, wollten
die Bernerinnen unbedingt ausnützen. Leider wurde der Elan des Heimteams
schon sehr früh gebremst, denn Lugano erzielte schon nach 13 Minuten den
Führungstreffer. In dieser und anderen Situationen zeigte sich, dass das
Defensivspiel nicht wie gewünscht klappte.
Trotz
dem frühen Gegentreffer nahm der FC Bern in der Folge das Spiel in die
Hand und machte ziemlich Druck vor dem gegnerischen Tor. Zumeist waren die
Angriffe erfolgversprechend, wenn über die Flügel gespielt wurde, dort
waren die Luganesi verwundbar. Schliesslich musste sich Bern bis zur 30.
Minute gedulden, konnte aber doch endlich den Ausgleichtreffer bejubeln.
Nach einem Rückpass einer Lugano-Verteidigerin wurde die Torhüterin
sofort unter Druck gesetzt. Nach zweimaligem Abpraller konnte Theiler den
Ball schliesslich im Tor versorgen. Der Jubel in den Reihen der
Bernerinnen war so gross wie die Erleichterung, weilte leider aber nur
kurz. Schon zwei Minuten nach dem Ausgleich mussten sie nämlich erneut
einen Gegentreffer hinnehmen. Nach diesem Gegentor gab es
bedauerlicherweise einige unnötige Reaktionen aus den eigenen Reihen, Zum
Glück gab es aber auch Spielerinnen, die weiterhin mit Schwung nach vorne
spielten und noch vor der Pause den Ausgleich erzielen wollten - Zeit
blieb ja noch genug. Tatsächlich erzielte Bern in der Folge noch einen
Treffer. Nach einem Pfostenschuss von Grand reagierte Wenger am
schnellsten und schob den Ball ein. Gross war die Konsternation, als das
Tor nicht gegeben wurde. Es ist anzunehmen, dass der
Schiedsrichterassistenten zu irgendeinem Zeitpunkt während dieser Szene
eine Bernerin im Abseits sah. Mit einem 1:2 Zwischenstand verabschiedeten
sich die beiden Teams in die Pause.
Zwar
übernahm Bern auch nach der Pause gleich wieder das Spieldiktat, aber der
Erfolg wurde immer öfters durch die Mitte anstatt über die Flügel
gesucht. Ausserdem wurde der Ball auch zu lange getragen, statt mit ein
bis zwei Ballkontakten das Spiel möglichst schnell zu machen. Nach einer
Stunde Spiel verletzte sich Zufferey in einem Zweikampf am Knie und musste
sich auswechseln lassen. Nur kurze Zeit später konnte Lugano seinen
Vorsprung auf zwei Tore vergrössern, nachdem Osterwalder von niemandem
vom Ball getrennt werden und ihr Solo mit einem Tor abschliessen konnte.
Für
die letzte Viertelstunde kam auf Seiten Berns für Kessi Bossi ins Spiel.
Zugleich wurde von einem 4-4-2 auf ein 3-4-3 umgestellt. War in den
verbleibenden fünfzehn Minuten für die Bernerinnen noch etwas zu holen?
Tatsächlich wäre noch etwas zu holen gewesen, denn in der 81. Minute
gelang Plüss der Anschlusstreffer - und noch blieben mindestens zehn
Minuten, um einen weiteren Treffer zu erzielen. Aber es kam leider ganz
anders: Bei einem Konter Luganos schnappte die Offsidefalle der
Bernerinnen für einmal nicht zu, und die junge Sanchez konnte allein aufs
Tor losziehen. Zwar liess sie sich von ihrer Verfolgerin noch etwas zur
Seite abdrängen, aber es gelang ihr trotzdem, Torhüterin Chamot
auszuspielen, und schliesslich traf sie aus spitzem Winkel auch noch an
Wenger vorbei zum 2:4. In den verbleibenden zehn Minuten resultierte für
die Bernerinnen trotz ihren Bemühungen nichts Zählbares mehr. Auch nach
dem zweiten Heimspiel der noch jungen Saison steht der FC Bern also noch
ohne Sieg da.
Das
ändern zu wollen und auch alles dafür zu geben muss die Reaktion des
Teams sein in den folgenden Spielen gegen Zuchwil und LUwin diese
Woche
Bern,
22. August 2004
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