Klares 4:1 gegen den FC Zuchwil

 FC Bern - FC Zuchwil   4 : 1 (3:1)
Spieldatum

Sonntag, 31.08.2003

Spielzeit 13.00h
Stadion Neufeld
Schiedsrichter    Herr Christie
Zuschauer 150
Tore 13. min. 1 : 0 Grand
23. min. 2 : 0 Schärer
37. min. 3 : 0 Löffel
45. min. 3 : 1 Dätwyler (Penalty)
80. min. 4 : 1 Grand
FC Bern Chamot; Zufferey, Kessi, Schärer, Thomet; Theiler, Binswanger (50. Meyer), Löffel, Wenger; Grand, Gerber (75. Häuptle)
Bemerkungen Verwarnungen:
Vögeli (Foulspiel), Grand (Abstand nicht eingehalten).
Bern ohne Berz (Kreuzbandriss), Burger (im Aufbautraining) und Plüss 
(verletzt), dafür mit Meyer und Bossi von Bern 2 (merci euch beiden!)
Verfasserin: Meret Wenger

Im dritten Meisterschaftsspiel, zu dem Bern auf dem Neufeld antreten konnte, wurde Tabellennachbar Zuchwil erwartet. Mit gleich viel Punkten und dem identischen Torverhältnis standen die beiden Equipen auf dem zweiten Tabellenrang. Aus diesem Grund lautete die Vorgabe des Trainergespanns Hofer/Rullo ganz klar, am Sonntagabend drei Zähler mehr auf dem Konto zu haben, als der Derbygegner aus dem Kanton Solothurn.

Auf die Gegnerinnen durfte man gespannt sein, konnten sie doch schon vergangene Saison mit guten Ergebnissen aufwarten und Bern drei Mal fordern (wobei das eine, denkwürdige Spiel mit 3:0 Toren klar zu ihren Gunsten endete). Ausserdem konnte sich Zuchwil auf die neue Saison hin mit Spielerinnen aus Sursee zusätzlich verstärken und wurde von einigen als Meisterschaftsmitfavorit gehandelt. Kein Gegner also, der auf die leichte Schulter genommen werden konnte (nur, welchen Gegner kann man schon auf die leichte Schulter nehmen?). 

Ab dem Anpfiff war das Spiel sehr offen, mit Vorteilen auf Seiten der Zuchwilerinnen. Im Gegensatz zu den vorherigen beiden Spielen waren aber auch die Bernerinnen wach und nahmen die Zweikämpfe an. Zu Torchancen kam es in den ersten zehn Minuten weder hüben noch drüben. 
In der 13. Minute gelang Schärer ein schöner langer Ball über die gegnerische Abwehr hinweg in den Lauf von Wenger. Diese passte den richtigen Moment ab, um den Ball flach vors Tor zu bringen, so dass Grand nur noch einzuschieben brauchte. Nach diesem erlösenden Führungstreffer nahm Bern das Spiel resolut in die Hände. Immer öfters rannte Zuchwil dem Ball erfolglos hinterher und rieb sich so zusehends auf. In der 23. Minute konnte Grand nur noch mit einem Foul knapp vor der Strafraumgrenze am Alleingang auf Torhüterin Lecsko gehindert werden. Der fällige Freistoss wurde von Löffel direkt aufs Tor gezirkelt, von der gegnerischen Torfrau nur ungenügend abgewehrt und schliesslich von Schärer zum 2:0 über die Linie geschoben. 

Die Unsicherheit im Spiel Zuchwils nahm nach diesem erneuten Verlusttreffer weiter zu. Zunehmend wurden individuelle Fehler aus den eigenen Reihen harsch und lautstark kritisiert, was natürlich nicht zu mehr Ruhe im Spiel führte. In der 37. Minute konnte Gerber einen schlecht geschlagenen Pass in der Hintermannschaft der Solothurnerinnen erobern und zu Grand spielen. Diese setze Löffel in Szene, die mit einem Distanzschuss die gegnerische Torhüterin zum dritten Mal bezwingen konnte. 
In der Nachspielzeit der ersten Hälfte startete Zuchwil noch einen letzten Angriff. Von der rechten Seite kam der Flankenball vors Tor, Chamot wurde von einer Mitspielerin irritiert, so dass der Ball über sie hinweg und schliesslich Kessi unglücklich an die Hand flog (aus meiner Perspektive war keine Bewegung der Hand hin zum Ball feststellbar), worauf der Schiedsrichter auf den Penaltypunkt zeigte. Der Kommentar meiner unmittelbaren Gegenspielerin dazu: "Wir können gegen euch wohl nur Penaltytore erzielen." So war’s denn auch: Der Strafstoss konnte von Dätwyler souverän verwertet werden. Mit dem Stand von 3:1 gingen die Teams in die Pause.

Nach der Pause waren die Bernerinnen auf einen Sturmlauf ihrer Gegnerinnen gefasst. Dieser blieb jedoch weitgehend aus, so dass die zweite Halbzeit über weite Strecken nicht sehr attraktiven Fussball bot. Die Bernerinnen versuchten vermehrt mit Einzelaktionen zum Erfolg zu kommen, was in einer Teamsportart bekanntlicherweise selten der Weg zum Erfolg ist. Mit der Dauer des Spiels fehlten der Ballführenden zudem auch vermehrt die Anspielstationen, da die Laufbereitschaft nicht mehr ganz so hoch war wie in Halbzeit eins. Als dann in der 80. Minute doch wieder einmal ein Wechsel aus dem Zentrum auf die rechte Seite geschlagen wurde, fiel prompt der vierte Treffer für den FC Bern. Mit dem schönen Querpass vors Tor von Meyer, die kurz nach der Pause für Binswanger eingewechselt worden war, hatte Grand wenig Probleme und schoss zum Endstand ein.

Rückblickend kann festgehalten werden, dass Bern problemloser zu den drei Punkten kam, als jede Spielerin sich vor dem Spiel wohl vorgestellt hatte. Vermutlich hat Zuchwil auch nicht gerade seinen besten Tag erwischt, andererseits sagt eine Fussballweisheit, dass der Gegner immer nur so stark ist, wie man es zulässt. Mit ihrem aufsässigen Spiel nach dem ersten Treffer haben die Bernerinnen so gesehen eine Reaktion Zuchwils gleich im Keime erstickt.

 

 

 

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