Keine Punkte in Seebach

 SV Seebach - FC Bern   3 : 1 (2:0)
Spieldatum

Mittwoch, 17.10.03

Spielzeit 19.30 h
Sportplatz Eichrein
Schiedsrichter    Luigi Ponte
Zuschauer 100
Tore

25. min.   1 : 0   Gaillard
35. min.   2 : 0   Pulimeno
 
7. min.    2 : 1   Meyer
92. min.   3 : 1   Hugentobler

FC Bern Chamot; Zufferey, Kessi, Schärer, Thomet; Meyer, Burger (46. Gerber), Löffel, Wenger (75. Bossi); Grand, Theiler

 

Bemerkungen

Bern ohne Berz (rekonvaleszent), Binswanger (angeschlagen) und Häuptle (abwesend).

 
Verfasserin: Meret Wenger

Am Mittwoch traf sich das NLA-Team vom FC Bern schon um 16 Uhr auf dem Neufeld, um den Weg zum Nachtragsspiel in Seebach unter die Räder zu nehmen. Es ging primär darum, in der Tabelle der Rückstand auf Sursee nicht auf sechs Punkte anwachsen zu lassen. Gegen Seebach trafen die Bernerinnen ausserdem auf einige alte Bekannte, spielen doch seit dieser Saison die langjährigen Bernerinnen Gaillard und Comte in Zürich und werden seit kurzem von der ehemaligen Bern-Trainerin Susanne Gubler trainiert. Für eine Art Derbystimmung war also gesorgt, auch weil es sich beim SV Seebach um einen „ewigen“ Rivalen handelt, der nun nach einer Durststrecke endlich wieder im Aufwind ist.

Die Bernerinnen starteten engagiert und druckvoll ins Spiel und konnten sich ab dem Anpfiff etliche hochkarätige Chancen erarbeiten, die leider allesamt vergeben wurden (Ausserdem wurde dem FC Bern ebenfalls in den Startminuten von Schiedsrichter Ponte ein glasklarer Penatly verweigert. Fehlte dem Schiedsrichter der Mut, so früh einen weittragenden Entscheid gegen die Gastgeberinnen zu fällen?). 

Auf der Gegenseite versteckten sich auch die Zürcherinnen überhaupt nicht und versuchten, ihre Gegnerinnen mit einem Pressing früh unter Druck zu setzen. Mit Seitenwechseln und schnellen Zuspielen vom Mittelfeld in die Sturmspitzen versuchten sie zudem, bei Ballbesitz möglichst schnell in die Gefahrenzone ihres Gegners einzudringen.

Die vergebenen Chancen auf Seiten Berns waren natürlich für das Selbstvertrauen der Spielerinnen nicht förderlich und man fragte sich schon langsam, wie lange dies noch gut gehen könne. Die Antwort kam in der 25. Minute, als Gaillard mit einem Pass aus dem Mittelfeld bedient wurde, alleine auf Chamot losziehen konnte und ihre ehemaligen Teamkolleginnen zum 1:0 bezwang. Nur zehn Minuten später setzte Pulimeno zu einem Solo an und wurde nicht gestört, so dass sie ungehindert zu einem Distanzschuss ansetzen konnte – 2:0. Mit diesem Resultat gingen die Teams in die Garderoben.

In Halbzeit zwei war daher eine deutliche Reaktion von Bern gefragt, die das Team auch zu zeigen gewillt war. Der Druck auf das Zürcher Tor nahm deutlich zu, gute Abschlussmöglichkeiten wurden aber teilweise ausgelassen (Selbstvertrauen?) oder waren nicht von Erfolg gekrönt. Mit vielen Querpässen im Mittelfeld (bezogen auf das Spielfeld), die oft beim Gegner landeten, machte sich Bern das Leben aber immer wieder selber schwer und ermöglichte den Zürcherinnen gute Konterchancen, die aber ebenfalls alle vergeben wurden. 

Bern liess wirklich nicht unversucht, wechselte in der 75. Minute auf der linken Seite noch frische Kräfte ein und stellte auf eine Dreierabwehr um. Kurze Zeit später düpierte Meyer ihre Gegenspielerin, indem sie für einmal auf der linken Seite an ihr vorbeizog, und konnte mit einem schönen Schuss auf 1:2 verkürzen. Nun ging es auf dem Platz heiss zu und her, auch am Spielfeldrand hielt es niemanden mehr auf der Bank. Es blieb noch genügend Zeit für den Ausgleich.

Es sollte aber nicht sein. Im Gegenteil, Seebach kam in der Nachspielzeit sogar noch zum dritten Torerfolg und feierte anschliessend seinen Sieg über den grossen Rivalen aus Bern. Mit diesen drei Punkten konnten die Zürcherinnen zugleich zum FC Bern aufschliessen.

Bei Bern lässt sich die unnötige Niederlage mit Sicherheit nicht auf fehlenden Einsatz zurückführen. Das Kämpferherz schlug bis zur neunzigsten Minute und darüber hinaus. Dem Spiel der Bernerinnen mangeln zurzeit aber vor allem der Überraschungseffekt und die Tempowechsel beim Umschalten von Angriff auf Verteidigung. Ausserdem kann natürlich nach so vielen ausgelassenen guten Torchancen nicht der Anspruch erhoben werden, mit drei Punkten nach Hause fahren zu können.

 

 

 

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