Erzitterter Sieg In Lichtenstein

 FC Ruggell - FC Bern   1 : 2 (0:1)
Spieldatum

Samstag, 18.10.03

Spielzeit 19.00 h
Sportplatz Freizeitpark Widau
Schiedsrichter    Thomas Eckereder
Zuschauer 100
Tore

25. min.   1 : 0   Gaillard
35. min.   2 : 0   Pulimeno
 
7. min.    2 : 1   Meyer
92. min.   3 : 1   Hugentobler

FC Bern

Chamot; Zufferey, Kessi, Schärer, Thomet; Meyer, Theiler, Löffel (82. Burger), Wenger; Grand, Gerber (74. Plüss) 

 

Bemerkungen

Bern ohne Berz (rekonvaleszent), Binswanger (angeschlagen) und Häuptle (abwesend).

 
Verfasserin: Meret Wenger

Zum Abschluss der englischen Woche reiste der FC Bern mit Fanclub im Car ins liechtensteinische Ruggell, wo seit dieser Saison die Frauen von Bad Ragaz ihre neue Heimat haben. Vor dem Spiel durfte das Team im Restaurant Bahnhof in Zollikofen noch ein Mittagessen geniessen, welches vom Dresssponsor SURY AG bezahlt wurde (herzlichen Dank!!!).

Alle Bernerinnen wollten natürlich die anstrengende Woche (drei Spiele innert sieben Tagen) mit einem Sieg beenden und die Niederlage in Seebach so rasch wie möglich vergessen machen. Mit aggressivem Spiel und Pressing vor dem gegnerischen Tor sollte den Gegnerinnen sofort der Schneid abgekauft werden.

Ab der ersten Minute entwickelte sich aber ein etwas anderes Spiel. Es kam zu einem offenen Schlagabtausch mit Vorteilen eher für die Liechtensteinerinnen (Chamot konnte sich nicht über mangelnde Arbeit beklagen). Genau mit den Waffen, die eigentlich Bern einsetzen wollte, gelang es dem Gegner, die Bundesstädterinnen unter Druck zu setzen. In der ersten Spielhälfte standen die Bernerinnen einfach zu weit von ihren Gegnerinnen entfernt, um den gewünschten Druck entwickeln zu können. Waren sie einmal in Ballbesitz, verhedderten sie sich viel zu oft, da zu lange mit dem Abspiel zugewartet wurde. Einerseits fehlte es in dieser Phase sicher an der nötigen verbalen Unterstützung der Ballführenden, andererseits wurde offensichtlich, dass bei vielen Bernerinnen zurzeit das nötige Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten fehlt. Trotzdem gelangten einige Angriffe bis vors gegnerische Tor und es resultierten verschiedentlich Eckbälle aus den Bemühungen. Auf einen solchen Eckball fiel kurz vor der Pause das (erlösende?) 1:0 für den FC Bern. Die gegnerische Torhüterin verpasste den Ball, Schärer stand goldrichtig und konnte davon profitieren. Mit diesem auf Grund des Spiels optimalen Ertrag durften Berns Frauen die Garderobe aufsuchen.

In der 56. Minute konnte Grand nach einer schönen Ballstaffette und abschliessendem Pass von Gerber auf 2:0 erhöhen, und man durfte darauf hoffen, dass damit der Startschuss zu einer besseren zweiten Halbzeit erfolgt war. Die Hoffnung währte allerdings nur gerade eine Minute, denn nach einem Freistoss Berns am eigenen 16er! konnte eine Ruggellerin allein auf Torhüterin Chamot losziehen und auf 1:2 verkürzen. Nun war absehbar, dass den Bernerinnen noch eine lange halbe Stunde bevorstehen würde. Ruggell spürte natürlich die Verunsicherung in den Reihen Berns und verstärkte in der Folge seine Offensivbemühungen, was Bern wiederum gute Kontermöglichkeiten eröffnete. Häufig wurden diese aber schon im Keime erstickt, da sich wieder viele gefährliche Querpässe ins Berner Spiel einschlichen. Kam Bern trotzdem einmal zu einem Abschluss, fehlte diesem die nötige Entschlossenheit, so dass weitere Berner Tore ausblieben. Mit vereinten Kräften und etwas Glück gelang es den Bundesstädterinnen aber zumindest, den knappen Vorsprung bis zum Abpfiff zu verteidigen. 

Nach Spielende und beim Auslaufen war die Erleichterung beim Tabellenzweiten förmlich spürbar. Es wurde wahrscheinlich noch selten zuvor ein dermassen erzitterter Sieg von Bern so ausgelassen gefeiert! Hoffentlich hat sich so ein Teil der Verkrampfung bei den Bernerinnen gelöst, so dass sie in den kommenden Spielen wieder mit mehr Vertrauen in ihre Fähigkeiten ans Werk gehen können.


 

 

 

home | email | letzte Aenderung 14.08.04
designed, produced by introsite©