Bern 2 (1. Liga) und Bern 3 2. Liga
 Trainingslager 27. - 31. März 2002, Mi bis Oster-So
 Moniga del Garda, Italien
Gruppenbild vor der Abreise (Fernaufnahme, sonst hätte man die verheulten Gesichter zu gut erkannt...)     Darauf mussten die Zwoi-Spielerinnen lange warten. Endlich wieder ein Trainingslager (letztmals 1998, in Zypern, damals mit 16 Spielerinnen des Kaders).  Diesmal auch eingeladen Bern 3, für die es sogar das erste seit ihrem 7-jährigen Bestehen bedeutete.
Rücksichtnehmend auf die vielen Studentinnen und Schülerinnen wurde eine fürs Budget erträgliche Destination gewählt, die relativ wettersicher sein sollte. 
Ecco, die Gardasee-Region schien dafür prädestiniert.

Das Interesse war in beiden Teams gross, die Vorfreude auch. Allerdings war die effektive Teilnehmerzahl dann ernüchternd. Gerade mal 8 Spielerinnen der 1. Liga-Equipe, 
7 der 2. Liga, und 1 Spielerin des NLA-Teams.

    Appartamenti Riai, wunderschön angelegt

Das Betreuer-Team bildeten Jacki Schweizer und Brigitte Schmid (Trainer-Duo von Bern 2), Désirée Schöni und Nicole Gaillard, beide für die Pflege verantwortlich. 

Der Anreiz bestand nun für die Trainingsverantwortliche (eigentlich sind ja solche Zusammenzüge ideal für mannschafts-taktische Einheiten...), für diese zusammengewürfelte Konstellation Einheiten zu gestalten, die weder über- noch unterfordernd waren. Der Schwerpunkt wurde auf die gesamtvereins-praktizierende Zonendeckung im 4-4-2 festgelegt.

Jacki und ihre Lieblings-Spieler: Die wortkargen Markierungshütchen...     Den Tagesberichten vorweggenommen: Ich habe nicht erwartet, dass diese Tage mit einem Haufen charakterlich und intellektuell unterschiedlichster Weiblein keine Reibereien, Nervenzucken meinerseits, Verweise zurück in die Schranken und schwierige Entscheidungen mit sich bringen.

Was ich aber an Harmonie, Zufriedenheit, Aufgestellt- und Motiviertsein, Kompromissbereitschaft und Pünktlichkeit erlebt habe, war etwas vom Schönsten, das ich in meiner bald 10-jährigen Trainertätigkeit erleben durfte.

Es hat mir die in letzter Zeit oftmals unbeantwortete Frage klären geholfen, worin der Sinn eigentlich noch liegt,  soviel Energie in den Trainerjob zu stecken. Der Lohn (= Sinn) für diesen Aufwand zeigt sich für mich in zufriedenen, motivierten Spielerinnen, die Fortschritte (menschlicher und/oder sportlicher Art) erzielen wollen. Ihr habt mich fürstlich belohnt und mich geschüttelt, so dass nun die positive Betrachtungsweise wieder oben liegt. Ich danke Euch von ganzem Herzen dafür, es hett mega gfägt mit Oich!

 

Mittwoch, 27.03.02 (nur dieser Bericht ist im Dialekt, keine Angst...)

Redaktion: Sabrina Dysli, Véronique Klinger, Helena von Känel

Träffpunkt 07.15 Bahnhof Bärn. So jitz geits los is Trainingslager a Gardasee. Bis Milano isch auäs wiä am Schnüärli gloffä, niämer het verschlafä, ds Bärn hei mir dr richtig Zug gno, aber am Bahnhof in Milano (Mailand) ....PANNE!

Plötzläch hei mir gmerkt, dass es knapp wird mit dr Zyt: 3 Minutä Zyt zum umgstiegä!  Us taktische Gründ hei mir üs sogar trennt u 2 si voruus, das si chöi dr Zug ufhautä, dr Räschtä hingä nachä mit auäm Gepäck was gisch was hesch zum Zug gschtresst.
Schlussändläch isch die einti Gruppe z'hingärscht u di zwöiti Gruppe z'vorderscht gsi, voräm Zug gschtangä, u hei nä gseh abfahrä.... Dä cheibä Zug isch so läng gsi, das mir änang nid gseh hei u nur no am Zug nachägluägt hei winär usfahrt.

Aes isch üs nüt anders übrigblibä aus eifach dr nächscht ds näh.
Schlussändläch si mir de aacho, Zimmer beziäh, ga z'Mittag ässä, is Training, zur Regeneration is Bad, ga ässä, phuu dr erscht Tag überstandä! 

Unser Kücken Helena (84) zeigt ihre guten Manieren...     

 

Donnerstag, 28.03.02

Redaktion: Regula Zimmermann,

8 Uhr: Der Tag beginnt mit dem Weckdienst von Birli. Nach dem Frühstück machten wir uns auf zur TE Nr. 2. Neu dabei waren Maike und Fabi, die noch am Donnerstag Abend angereist waren, damit sie nur ein Training verpassen. Maikes Schuhen schien das jedoch nicht zu passen, denn schon bei den ersten Spurts begann sich die Sohle abzulösen. Schuld daran waren natürlich die drei Streifen, nicht etwa das Alter oder sonst was...

Das Training war dem Thema Viererabwehrkette gewidmet. Am Schluss machten wir noch ein Lattenschiessen. Wer es schaffte von drei Schüssen zwei an die Latte zu treffen, bekam von Jacki einen Preis. Was genau, müsst ihr (Dési)Rée fragen, sie schaffte es nämlich als Einzige.

Nach dem Mittagessen (es gab Spaghetti al aglio con olio, also Spaghetti mit Knoblauch, im Öl schwimmend {mehr zum Thema Ernährung später}), hatten wir kurz Zeit uns zu erholen und ein bisschen zu «sünnele», um danach schon wieder zum Trainingsplatz zu joggen (unser Einlaufen) und TE Nr. 3 in Angriff zu nehmen. Mit den neu dazugestossenen (Deborah Stotz, Sylvie und Nicole Gaillard) waren wir nun komplett.

Nach dem Training hätten wir im Hallenbad Regeneration gehabt. Doch eine Gruppe von Kindern hatte gerade Schwimmstunde und somit war das so «wahnsinnig grosse» Hallenbad besetzt.

Nach dem Abendessen (u.a. Pommes Frites...) hörten wir von Jacki einen Vortrag über die Ernährung beim Sport. Wichtig ist, dass man nicht zuviel Fett, genügend Kohlenhydrate und Flüssigkeit zu sich nimmt. Da man beim Fussball viel Energie verbraucht (gleich viel, wie ein Marathonläufer), muss auch der Glykosespeicher während der Aktivität in Form von Sportgetränken (und nach, in Form von Kohlehydraten, liebe Regula....) wieder aufgefüllt werden. Nun sollten wir ernährungstechnisch also topfit sein für die zukünftigen Trainings!

Die immer perfekten (...) Demos von Jacki     Debbe: "Irgendwie so hat sie's doch gezeigt"    

 

Freitag, 29.03.02

Redaktion: Deborah Stotz, Andrea Kissling, Barbara Loosli, Chantal Teuscher

Am Freitag stand am Morgen die Trainingseinheit Nr. 4 (für Spätankömmlinge Nr. 2 oder 3) auf dem Programm. Top motiviert fanden wir uns zu einem taktischen Training für die Viererabwehrkette ein, wo auch die Umschaltzeit ein bisschen geschult wurde. Schon bald war das Training fertig und unsere obligaten 1 1/2 Liter getrunken und wir machten uns parat für den nachmittaglichen Ausflug, den die Mehrheit von uns ins den grössten Freizeitpark Italiens verschlug, die anderen genossen die Wärme am See.

Obwohl nicht ganz alle schwindelfrei waren, kamen doch fast alle der Anwesenden im Freizeitpark mit auf die abenteuerlichen Bahnen, die uns zur Verfügung standen. Sogar Jacki getraute sich auf Loopings, nur beim freien Fall musste sie schlussendlich passen. Unsere Stürmerin von der ersten Mannschaft, Macho Sylvie, die auch mit ins Trainingslager gekommen ist, war leider schon nach der ersten Bahn nicht mehr so fit, was Jacki umso mehr zum Sticheln anregte. Sylvie, mach dir nichts draus, auch der Fittesten kann so etwas einmal passieren! Nach einer 4D Animation mit Dinosauriern, in der sich alle noch einmal so richtig amüsieren konnten, fanden wir auch nach langer Suche noch zu unserem heiss ersehnten Eis.

Die anderen, die am Gardasee die Wärme genossen, kamen mit einem vollen Gelati-Bauch zurück zum Hotel und so hatten alle an diesem Nachmittag ihren Spass.

Der Abschluss und Höhepunkt des Tages bildete aber  "Leu" beim Nachtessen mit ihren grossartigen Italienischkenntnissen. Die Kellnerin kam mit zwei Pizza Tropicale anmarschiert. Sofort meldete sich die erste Besitzerin gefreut. Darauf die Bedienung: "E l'altra?" "He, Leu, Deine Pizza!" Leu vehemment:"Nein, ich habe eine Tropicale!" - Phua, Riesengelächter. Natürlich musste sie fortan hören, ob sie Lust auf eine Pizza Altra habe...

Für alle war es ein rundum zufriedener Ausflug und ein guter Ausgleich zum strengen Trainingsalltag. Obwohl es "nur" ein Ausflug war, sanken die meisten am Abend todmüde ins Bett, und tankten so neue Kräfte für die restlichen Trainingseinheiten.

 

Imposaner Eingang zum grössten Vergnügungspark Italiens    Uf weli Bahn wei mer zersch? Nid grad uf die wos eim schlächt wird...     Alle Eingeweide fliegen hoch.... und mit Glück sind sie nachher wieder am richtigen Ort!     

 

Samstag, 30.03.02

Redaktion: Maïke Kessler,   

Am Morgen kam wohl die Antwort auf das klopfende Wecken von Birli nicht mehr so frisch aus einigen Zimmern, denn eine gewisse Müdigkeit machte sich breit. Dennoch schafften es alle Zimmer rechtzeitig zum Frühstück, so blieb die Kasse wiederum leer.

Das erste Training war um halb zehn Uhr angesetzt. So blieb gerade noch genügend Zeit, um abwechselnd das WC zu belagern, bevor wir im lockeren Laufschritt zum Fussballplatz pilgerten.

Beim morgendlichen Training kam auch Jacki wieder mal voll in Schuss mit einer ihrer Lieblingsübungen. Eine Spurtform, in der sie unsere Reaktion in Form von farbigen Ueberziehleibchen testete und sich teilweise köstlich über chaotische Richtungswechsel amüsierte. Mit einer Spielform wurde schlussendlich das Abwehrverhalten und die Angriffsauslösung geübt.

Mehr oder weniger verschwitzt trafen wir gegen Mittag in der Hotelanlage ein und konnten wieder unserer Hauptbeschäftigung nachgehen - duschen und umziehen.

Bärble musste wohl telepathisch ihre Bestellung für das Mittagessen aufgegeben haben, denn Pasta mit einer Pilzrahmsauce entsprach genauestens ihren Wünschen und so schlug sie auch dementsprechend, wie alle anderen auch, herzhaft zu.

Die Verdauungspause nutzen die meisten mit einem wohltuenden Sonnenbad oder anderen Vorlieben. Und Zimmer 17 versuchte wie wild irgendwo Toilettenpapier aufzutreiben.

Tja, und dann durften wir uns schon wieder umziehen und uns auf den Weg machen.

Das Zweite Training an diesem Tag begann mit einem Einlaufen vom Zimmer 17. Drei Gruppen spielten ein Ballhalten, wobei jeweils eine den defensiven Part übernahm. So richtig wollte die Übung jedoch nicht laufen. Doch anschliessend kam das Zückerli des Trainingslagers - eine Übung des FC Liverpool wurde ausprobiert und fand fast überschwenglichen Anklang. Eine Passfolge mit anschliessender Flanke (nicht immer!) und direktem Torschuss wurde in mehreren Varianten durchgeführt und wir wollten gar nicht mehr aufhören.

Jacki kam noch zu einem Spezialeinsatz, als sie waghalsig auf das Dach des Clubhäuschen klettern musste, um einen verirrten Ball zurückzuholen. Sie meisterte diese Aufgabe mit Bravour und ohne Beinbruch, aber ein paar Kratzer nahm sie als Andenken doch noch mit.

Zum Abschluss konnten wir unseren Spieltrieb in einem ganz normalen Mätchli ausleben. Trotz einigen Pannen - Tor fällt plötzlich um / kleinere Verletzungen - genossen wir das Spielen ausgiebig und wollten gar nicht mehr aufhören und so wurde das Training immer länger und länger und länger. Auch nach dem Training wollten zwei Spielerinnen noch nicht aufhören und verbrauchten ihre letzte Energie noch mit Schüssen auf das Tor bis Fabis Knie das nicht mehr so toll fand.

Müde und doch ein bisschen ausgelaugt schleppten wir uns am Abend wiederum zum Campingplatz um uns den Bauch mit Salat, Pilzsuppe, Schnitzel und Kroketten vollzuschlagen. Diese Stärkung verhalf zu neuer Energie und kurbelte die abendlichen Aktivitäten an. Es wurde wiederum gejasst und andere Kartenspiele gemacht. Das Chubachups- Fieber wurde ausgelöst und der letzte Abend wurde auch in den einzelnen Zimmer noch weitergeführt. Es wurde viel gelacht und schon fast ein bisschen wehmütig wurden zum letzten Mal die Lichter gelöscht.

Das Frühstücksbuffet ohne Salami (Jackis Ernährungsvortrag hat genützt)     Andrea zu Nicole:"Und, wie gehts Dir so ohne Salami?" "Isch bin doch Vegetairienne..."     Ohne Salami viel mehr Dynamik: Das Morgen-Geschirr war noch viel schneller weggeräumt

Sonntag, 31.03.02

Redaktion: Barbara Kohler, Karin Leuenberger, Désirée Dörig

von Bärblä, der Dichterin:
Birli der Osterhase
steckte Ihre Nase
in unsere Zimmer,
heute um acht,
also nicht so wie immer.
So sind wir erwacht.
Sie hörte unser müdes Gewimmer,
das wurde mit den Tagen immer schlimmer,
doch trotz Schmerzen an Fuss, Brust oder Knie,
das aufgestellte "Guten Morgen" fehlte nie.

von Leu, unserem Goali:
Nach dem Morgenessen um 08.30 Uhr mussten bereits um 9 Uhr 3 Zimmer geräumt werden. Um 10 Uhr standen wir dann zum letzten Mal auf dem Trainingsplatz.
Leider mussten vier Spielerinnen für dieses Training verletzungsbedingt forfait geben. Zuerst versuchten wir uns nochmals in der gleichen Uebung vom Freitag, d.h. 5 - 5 - 5- Spiel in drei Zonen. Danach folgten Sprints mit Torschuss und eine Doppelpassübung mit nachfolgendem Spiel 2 gegen 1 mit Torschuss. Zu guter Letzt probierten wir uns im Lattenschiessen. Die Zeit bis zur Abfahrt um 15 Uhr verbrachten wir mit Kartenspielen, "sönnelä" und schwimmen im 15 Grad kalten Pool (Nicole G. war die Mutige). 
Am Pool gab es dann noch ein Gruppenfoto. Ein netter Italiener knipste mit verschiedenen Kameras. Nur bei Jäcki's Digital-Kasten klappte es nicht. Dazu ihr Kommentar: "Männer und Technik". Es stellte sich aber rasch heraus, dass die Batterie leer war... (haha, der Beweis dafür, dass es nicht an der Batterie lag, zeigt wohl das anfangs erschienene Gruppenfoto... ätsch, Gruss Jacki)

von Désirée, der Redaktorin:
Mit den bestellten Taxis fuhren wir zum Bahnhof von Desenzano. Jäcki nahm den Weg mit ihrem schwarzen Peugeot Cabrio unter die Räder. Auf dem Perron behauptete Sylvie, dass es doch nicht nötig gewesen wäre im Zug Plätze zu reservieren. Es stellte sich bald heraus, dass dem nicht so war. Wir wehrten uns "mit Händen und Füssen" bis wir unsere reservierten Sitze einnehmen konnten. So reisten wir mehr oder weniger gemütlich Richtung Milano. Auch diesmal haben wir die Umsteigetaktik zum voraus festgelegt.
Dank der "FS", unserer Disziplin und den eingespielten 4-er Abwehrketten erreichten wir zur rechten Zeit am richtigen Ort den Cisalpino nach Bern. Danach packte einige die Schreibwut und es entstanden unsere Tagesberichte. In Brig verliessen uns Sylvie und Nicole. Pünktlich erreichten wir um 20.24 Uhr - müde, aber zufrieden - Bern.
Rückblickend erlebten wir ein tolles Trainingslager mit gutem Wetter, organisiertem Trainerteam und lernwilligen Spielerinnen. Herzlichen Dank an alle, welche für das Gelingen dieses Anlasses verantwortlich waren!

Fabi nahm ihre Schonpause locker auf...      Maike meistert die Sprintauslösung hüpfend fröhlich     Birli: "Was macht man mit diesen Dingern?"      Birli: "Ach so, fotografieren...!"

 

 

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